Fernsprecher - Lexikon

Sie verstehen nur Bahnhof? Kein Problem - hier gibt´s die notwendigen Erklärungen.

 

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(Ä = A, Ö = O, Ü = U)

 

A

a-Ader

Jedes Telefon ist mit mindestens zwei Adern mit dem Fernsprechamt verbunden (Zweidrahttechnik). Diese nennt man a- und b-Ader. Die a-Ader ist in der Anschlussschnur meist weiß, die b-Ader braun (und falls vorhanden die W2-Ader grün und die E-Ader gelb).

Amt

Die Einrichtung, bei der die Vermittlungstechnik untergebracht ist, war früher wirklich ein Amt - eine Behörde. Das Fernsprechamt gibt es zwar heute so nicht mehr, denn die private Telekom kennt nur Niederlassungen und Vermittlungsstellen, aber die technische Abkürzung Amt wird noch immer im Sinn von 'Vermittlungsstelle' verwendet.

Amtsleitung

Eine Amtsleitung ist eine Verbindung zum öffentlichen Fernsprechnetz von einer Nebenstellenanlage aus.

Anschlussschnur

Die Anschlussschnur ist die Verbindung zwischen Telefon und Anschlussdose. Früher, als der Telefonapparat noch der Post gehörte, war dieser fest an die Anschlussdose angeklemmt. Mit der Liberalisierung des Fernmeldewesens Ende der 80er Jahre wurden die steckbaren Telefondosen eingeführt. Siehe auch TAE-Dose und Handapparateanschlussschnur.

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B

b-Ader

Siehe a-Ader.

BASA

Die Bahn-Selbstanschluss-Anlage (BASA) war das betriebsinterne Selbstwähl-Fernsprechnetz der Deutschen Bahn (Reichsbahn / Bundesbahn). Praktisch von jedem Bahnhof und Stellwerk Deutschlands aus konnte ein anderes über das bahneigene Netz angerufen werden. Nach dem öffentlichen Fernsprechnetz der Post war die BASA das zweitgrößte Fernsprechnetz Deutschlands.
Ab 1997 Kooperation von Deutscher Bahn und (Mannesmann-)Arcor als DBKom, die das modernisierte Netz nach der Liberalisierung des Telefonmarktes auch öffentlich zugänglich machte. Seit 2002 wieder hundertprozentig im Besitz der Deutschen Bahn als DB Telematik GmbH. Bei der Bahn wird der Begriff BASA oft noch verwendet, wenn Telefonnummern mit bahninternernen Vorwahlen geschrieben werden.

Besonders interessant waren früher Ferngespräche über die BASA. Man konnte, falls alle Fernleitungen z.B. von Berlin nach Dresden besetzt waren, einfach zuerst die Leipziger Vorwahl wählen und direkt danach die Dresdener. Im Hörer hörte man dann: "hier Leipzig, hier Leipzig,..." und kurz danach "hier Dresden, hier Dresden,...). Man hätte auch eine Verbindung über "Paris-Rom-Erkner" (Berliner Witz über 'unsinnige Umwege'; Erkner ist ein Berliner Vorort) schalten können. Nur wäre dann, dank der musealen Technik der Reichsbahn, nichts mehr zu hören gewesen. Jedes Amt meldete sich mit Namen oder Morsecode - eine hübsche Sache. So war einem das "Fern" von Ferngespräch viel realer und man konnte besetzte Leitungen umgehen, quasi umwählen. Heutzutage macht das ein digitales Netz von allein (leider ohne darüber zu sprechen).

Bundespost

Siehe Reichspost.

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C

 

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D

Deutsche Post

Siehe Reichspost.

Dienst / Dienstmerkmal

Damit bezeichnet der Fernmeldetechniker eine Funktion (ein Feature) einer fernmeldetechnischen Einrichtung. Die Übertragung der Rufnummer ist z.B. ein Dienst. Eine Anlage, die das kann, "unterstützt dieses Dienstmerkmal". Blödes Beamtendeutsch der Telekomiker.

Doppelader

Siehe Leitung.

Drehwähler

Der Drehwähler ist meist (im System 50/55) als Vorwähler anzutreffen. Wie ein Edelmetall-Motordrehwähler (EMD) bewegt er sich eindimensional drehend - besitzt jedoch nur elf Schaltstufen. Er prüft, sobald ein Teilnehmer abhebt, ob eine der zehn vorgesehenen Leitungen zu einem Gruppenwähler frei ist und schaltet dahin durch (er bleibt in der entsprechenden Schaltstufe einfach stehen). Auf der elften Stufe erhält der Anrufer ein Besetzzeichen, falls keine der zehn Leitungen frei ist. Ein statistisch gesehen höchst seltenes Ereignis.
Bekannte Drehwählertypen sind DW 27 und DW 34.

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E

(Edelmetall)-Motordrehwähler

Edelmetall-Motordrehwähler (EMD) lösten nach dem 2. Weltkrieg die Vermittlungstechnik mit Hebdrehwählern (HDW) langsam ab. Im Gegensatz zu diesen Wählern drehten sie sich nur - sie mussten nicht zusätzlich eine Hebbewegung ausführen. Dadurch waren Sie wesentlich wartungsfreundlicher und leiser. Nachteilig war jedoch, dass alle Kontakte in einer Ebene untergebracht werden mussten - die Kontaktflächen waren somit deutlich kleiner als die der Hebdrehwähler. Die ersten Versuche mit Motordrehwählern scheiterten daher am Verschleiß der Kontakte. Erst bessere Kontaktwerkstoffe (Edelmetalllegierungen) ermöglichten einen zuverlässigen Einsatz (System EMD 55 der Bundespost). Knapp an Devisen für Edelmetalle konnte die ostdeutsche Wirtschaft nicht genügend derartiger Kontaktmaterialien bereitstellen. Daher wurde dort in den 50er und frühen 60er Jahren weiterhin das System 50 mit Hebdrehwählern gebaut. Erst Anfang der 60er Jahre stand mit dem Koordinatenschalter eine wartungsarme Ersatztechnologie zur Verfügung. Im Westen wurden weiterhin Edelmetall-Motordrehwähler verwendet, die erst Mitte der 80er Jahre durch digitale Vermittlungstechnik langsam verdrängt wurde (EWSD-Ämter). Bis dahin gab es auch dort noch Ämter mit System 50. Im Osten gab es bis zur Wende nur wenige digitale (Teil)-Ämter. Der einzige je in Ostdeutschland produzierte digitale Großanlagentyp (OZ100) wurde jedoch nur in die Sowjetunion exportiert. Die Deutsche Post wollte ihn aus qualitativen Gründen nicht haben. Bis zur Wiedervereinigung war somit das System 50 das dominierende Vermittlungssystem in Ostdeutschland, aber auch einige Stangenwählerämter System 22 überlebten die Jahrzehnte. Siehe auch Hebdrehwähler.

System 22 - Stangenwähler; ab 1922; Siemens & Halske
System 34 - Hebdrehwähler; ab 1934; Siemens & Halske und weitere
System 50 - Hebdrehwähler; ab 1950; Siemens, Nordfern und weitere
System 55 - Edelmetall-Motordrehwähler; ab 1955; Siemens & Halske und weitere
System 58 - Motordrehwähler; ab 1958; RFT
System 65 - Koordinatenschalter; ab 1965; RFT
OZ 100 - Digitalsystem; RFT
EWSD - Volldigital; ab 1979; Siemens

Eigenhördämpfung

Mit Hilfe des Übertragers unterdrückt man bei Telefonen den Effekt, dass man sich selbst im eigenen Hörer lauter hört, als den Gesprächspartner. Man spricht von einer Eigenhördämpfung (Mithördämpfung, Rückhördämpfung). Eine ausführliche Erklärung der Funktion und Bauweise des Übertragers finden Sie auf einer Extraseite.

Einsprache

Die Einsprache ist der Trichter oder die Kappe vor dem Mikrofon. Bei Handapparaten bis 1926 war dies ein Hörnchen - ein kleiner Schalltrichter wie beim Grammophon. Danach war es ein kleines Bakelitteil mit Schlitzen und seit dem W48 nur noch eine Kappe. Zuerst mit 22 Löchern - später mit 40 Löchern.

Erdtaste

Meist ist es eine kleine weiße Taste im vorderen Teil des Telefons. Durch Drücken der Erdtaste konnte man sich früher an Nebenstellenanlagen ein Amt holen - also nach draußen ins öffentliche Fernsprechnetz wählen. Dabei wurde die b-Ader kurzeitig mit der E-Ader verbunden - also an Erde gelegt. Neben den beiden Hauptadern musste dafür auch die 'Erde' als dritte "Ader" im Netz durchgeschleift, also angeschlossen sein. Man verwendete hierfür die Isolation der Kabel, welche leitend ist (Alufolie oder Blei). Die 'Erde' entspricht der 'Erde' in der Funktechnik bzw. dem Schutzkontakt in der Stromversorgung. In der Elektronik (und beim Auto) nennt man dieses neutrale Potential auch 'Masse'.
Heutige Nebenstellenanlagen benötigen keine Erdtaste mehr. Meist genügt die Wahl der Ziffer 'Null', um ins öffentliche Fernsprechnetz zu gelangen. Manche Anlagen hingegen benötigen aber auch eine Flash-Taste. Hier wird der Stromkreis kurz unterbrochen - ähnlich bei der Impulswahl mit Ziffer 'Eins' - jedoch dauert der Impuls beim 'Flash' etwa dreimal so lange.

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F

Fernamt

Eine Vermittlungsstelle, über die Ferngespräche vermittelt werden. Siehe auch Amt.

Fernhörer

Siehe Handapparat.

Fernsprechamt

Siehe Amt.

Fernsprechendgerät

Haben Sie sich schon immer gefragt, was der Unterschied zwischen einem Telefon / Telephon(apparat), einem Fernsprecher und einem Fernsprechendgerät ist? Ganz einfach: Es gibt keinen. Der Begriff Telefon wird aus zwei lateinischen Silben gebildet und heiß wörtlich übersetzt Fern-Klang. Den Begriff Fernsprecher führte Generalpostmeister Heinrich Stephan in Deutschland ein. Und Fernsprechendgerät? Na ja, Endgerät, weil es das letzte Gerät an der Leitung, also beim Teilnehmer ist.

Fingeranschlag

Der Fingeranschlag ist ein kleiner Metallbügel am Nummernschalter, bis zu dem hin man die Fingerlochscheibe bei der Wahl einer Ziffer drehen muss. Er befindet sich rechts unten und ist meist schwarz oder silbern. Siehe auch Nummernschalter.

Fingerlochscheibe

Siehe Nummernschalter.

Flachrelais 48

Das häufigste Bauteil in Vermittlungsstellen des Systems 50. Durch unterschiedlichste Kontaktsätze, unterschiedliche Wicklung (der Spule) und die Dicke der Unterlegplättchen konnte sich der logische und zeitliche Verlauf einer Schaltprozedur exakt festlegen lassen. Da es meist sehr wichtig war, in welcher Reihenfolge Relais begannen zu schalten, wurde der Anker des Relais mit Abstandsplättchen zum Relaisrahmen justiert, was durch den sich damit ändernden magnetischen Fluss eine unterschiedlich lange Ansprechzeit zur Folge hatte.

Fräulein vom Amt

Bevor es automatische Vermittlungssysteme gab (siehe Hebdrehwähler und OB-Apparat), musste ein Gespräch von Hand vermittelt werden. Der Anrufer drehte dafür seinen Kurbelinduktor. Am Klappenschrank vom Fernsprechamt fiel eine kleine, zum entsprechenden Teilnehmer gehörende Klappe. Das 'Fräulein vom Amt' sah dies und steckte ihren Stöpsel in die Klinke des Teilnehmers (heute würden wir Stecker und Dose / Buchse dazu sagen) und machte die Klappe wieder hoch. Sie fragte den Anrufer, mit welchem Teilnehmer er sprechen möchte, rief den gewünschten Teilnehmer an und verband beide Gesprächspartner mit einem Klinkenkabel miteinander. Wollte ein Teilnehmer das Gespräch beenden, so drehte er noch einmal seinen Kurbelinduktor und die Klappe fiel erneut. Da aber bereits ein Stöpsel in der zugehörigen Klinke steckte, wusste das Fräulein, dass das Gespräch beendet war. Die Stöpsel wurden entfernt und die Klappe wieder in ihre Ausgangsposition gebracht. Wie man sieht, war dies ein sehr aufwendiger Vorgang. Es ist also nicht verwunderlich, dass die Reichstelegraphen-Verwaltung bereits etwa zehn Jahre nach Eröffnung des ersten Fernmeldeamtes in Berlin Versuche mit Strowgerwählern durchführte. Es gab übrigens auch eine Variante mit zentraler Strom-Speisung, die ohne Batterie und ohne einen Kurbelinduktor beim Teilnehmer funktionierte.

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G

Gabel / Gabelumschalter

Die Gabel ist der Teil des Telefons, auf dem der Handapparat im Ruhezustand liegt bzw. an dem beim Wandapparat der Hörer hängt. Man spricht in diesem Fall vom "aufgelegtem Hörer". Im Inneren des Telefons sorgen elektrische Kontakte (der Gabelumschalter) für den Wechsel von Sprech- zu Klingelbetrieb. Eine ausführliche Erklärung der Bauweise der Gabel finden Sie auf einer Extraseite.

Gegensprechen

Im Unterschied zum Wechselsprechen (Duplex) können hier beide Gesprächspartner gleichzeitig sprechen und hören - sich auch ins Wort fallen. Beim Wechselsprechen (Simplex) hingegen kann nur jeweils einer sprechen, der andere muss warten. Gegensprechen ist in der Fernsprechtechnik das übliche Verfahren. Wechselsprechen finden wir hingegen meist in der Funktechnik. Hier ist eine besondere Sprechdisziplin notwendig, um eine sinnvolle Kommunikation zu ermöglichen. Beim Gegensprechen hingehen kann so normal kommuniziert werden, als wenn der Gesprächspartner daneben steht.

Gehörschutz

Seit den 50er Jahren wird in Fernsprechern ein so genannter Gehörschutz eingebaut. Es sind im Prinzip zwei Dioden, die parallel zur Hörkapsel angeschlossen sind. Sie sollen Spannungsspitzen kurzschließen und so Knackgeräusche mindern, die sonst sehr unangenehm wahrgenommen werden. Die beiden Dioden sind in gegensätzlicher Richtung zueinander angeordnet. Man nutzt den Effekt der Sperrspannung: Jede Diode lässt auch in Durchflussrichtung keinen Strom durch, wenn die Spannung nicht oberhalb ihrer Sperrspannung liegt. Bei Siliziumdioden sind das etwa 0,7 Volt, bei Germaniumdioden etwa 0,4 Volt und bei Selengleichrichtern (auch eine Art Diode) etwa 0,6 Volt. Der gegensätzliche Einbau von zwei Dioden schließt somit alle Spannungsspitzen oberhalb dieser Sperrspannung kurz - das laute Knackgeräusch wird unterdrückt. Die Sprechwechselspannung hingegen liegt unter diesem Wert und wird nicht beeinflusst.
Der Gehörschutz ist ein kleines Bauelement in Größe eines Pfennigs (einer 1-Cent-Münze), hat zwei Kontakte und wird im Handapparat mit an die Klemmen der Hörkapsel angeschlossen. Er ist in jedem noch so alten Fernsprecher nachrüstbar (das ist durchaus auch empfehlenswert).

Glocken

Die Glocken werden im Telefon mit Hilfe des Klöppels des Weckers angestoßen und erzeugen das Klingelgeräusch. Fast immer sind zwei metallische Glocken unterschiedlicher Klangfarbe eingebaut (Kling-Klong). Während des 2. Weltkrieges und in der Nachkriegszeit wurden oft auch Glasglocken eingebaut, um Metall zu sparen. Diese Glasglocken klingen aber deutlich schlechter - sie rasseln. Auch haben Sie keine unterschiedliche Tonhöhe, wie die Metallglocken. Eine ausführliche Erklärung der Funktion und Bauweise der Glocken finden Sie auf einer Extraseite.

Gruppenwähler

Der Gruppenwähler ist im Hebdrehwähleramt ein Wähler, der jeweils eine gewählte Ziffer auswertet (er hebt sich bei Wahl einer 'Fünf' beispielsweise um fünf Ebenen), dreht dann ein und sucht sich eine freie Leitung zum nächstfolgenden Gruppenwähler oder Leitungswähler. Die Anzahl der Gruppenwähler häng von der Teilnehmerzahl ab - also der Rufnummernlänge.
Bsp.: Teilnehmer -> Vorwähler -> 1. Gruppenwähler -> 2. Gruppenwähler -> Leitungswähler -> Teilnehmer
In diesem Beispiel hat die Rufnummer eine Länge von vier Ziffern, denn die Gruppenwähler werten je eine Ziffer aus und der Leitungswähler zwei Ziffern. Bei längeren Rufnummern sind entsprechend viele Gruppenwähler zusätzlich vorhanden.

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H

Handapparat

Der Handapparat wird volkstümlich meist Hörer genannt (früher auch Fernhörer). Bei den ersten Telefonen nahm der Teilnehmer auch tatsächlich nur einen Hörer in die Hand. Das Mikrofon befand sich fest eingebaut im Gehäuse des Wandapparates. Nachdem jedoch neuere Modelle auch zur Selbstwahl einen Nummernschalter benötigten, wurde das Mikrofon und der Hörer kombiniert, um mehr Platz im Apparat zu schaffen. Mit diesen Kombinationshörern (auch Sprechhörer oder Mikrotelephon genannt) konnten nun auch Tischapparate konstruiert werden.

Handapparateanschlussschnur

Eine Schnur bezeichnet in der Fernmeldetechnik üblicherweise ein flexibles Kabel. Es gibt diese in Stoff- und Kunststoffausführungen. Mache sind geflochten, andere spiralförmig. Die ältesten Ausführungen sind aus vier braunen miteinander verflochtenen Stoffadern gefertigt. Da solche Schnüre hohen mechanischen Beanspruchungen standhalten müssen, ohne zu brechen, sind die Kupferadern im Inneren der Stoffisolierung aus Litze gefertigt, welche um einen Kern aus Baumwoll- oder Kunststofffasern gewickelt wurden. Diese spiralförmige Anordnung verringert den Biegeradius der Adern beim Knicken der Schnur - sie wird flexibler und somit haltbarer. Zum Vergleich: Eine Feder ist auch leichter biegbar als eine gerade Metallstange aus dem selben Material.

Hebdrehwähler

Der Hebdrehwähler (HDW) ist das wichtigste Bauteil in einem Fernsprechamt der Systeme 27 und 50. Der Hebdrehwähler reagiert auf die Stromimpulse des Nummernschalters und bewegt sich Schritt für Schritt auf die gewünschte Leitung zu, wählt dann einen freien nächsten Wähler aus und verbindet zum Schluss mit dem gewünschten Teilnehmer. Er ist sozusagen das elektrische 'Fräulein vom Amt'.
Diese Erklärung ist natürlich extrem stark vereinfacht. Über die Wirkungsweise von HDW-Ämtern könnte man jahrelang Vorträge halten. Der interessierte Leser möge sich dafür aber Fachliteratur besorgen. Siehe auch Edelmetall-Motordrehwähler und Gruppenwähler..

Hörkapsel

Wie beim Mikrofon auch, wurden in den Handapparaten austauschbare Kapseln verwendet. Sie sind konstruktiv einem Lautsprecher ähnlich. Eine kleine Spule wandelt den Sprechwechselstrom in ein proportionales magnetisches Feld und bewegt so eine metallische Membran in deren Rhythmus. Dabei entsteht Schall - unser Ohr kann die Sprache des anderen Teilnehmers hören. Neuere Hörkapseln, so genannte dynamische Hörkapseln, sind richtige kleine Lautsprecher. An deren Kunststoffmembran befindet sich eine Spule (Tauchspule), die je nach Stromfluss in einen Dauermagneten eintaucht - also von ihm angezogen oder abgestoßen wird und so die Membran bewegt. Solche dynamischen Kapseln haben eine sehr gute akustische Qualität. Man erkennt sie an der Bezeichnung "Dyn".

Hörmuschel

Siehe Handapparat und Hörkapsel.

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I

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J

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K

Kabelbaum

Bevor es Leiterplatten gab, verband man jedes einzelne Bauteil in einem elektrischen Apparat mit einzelnen Drähten. Um einen schnellen Wechsel der gesamten Verkablung zu ermöglichen und die Drähte ordentlich verlegen zu können, fertigte man Kabelbäume an. Zuerst machte man einen Kabelplan in der Originalgröße und mit der korrekten Einbaulage der einzelnen Bauelemente (welcher Draht geht von wo nach wo). An Hand dieses Kabelplanes fertigte man ein Nagelbrett, indem man den Plan auf ein Brett legte und an jeden Anfangs-, End- und Eckpunkt einen Nagel (ohne Kopf) einschlug. Alle Punkte wurden nummeriert. Nun konnte man sehr schnell mit Hilfe des Kabelplans Drähte verlegen. Jeweils an den Endpunkten wurden sie um den Nagel gewickelt und abgeschnitten. Nachdem alle Kabel verlegt waren, wurde mit einer gewachsten Baumwollschnur der Kabelbaum abgebunden. Alle ein bis zwei Zentimeter wurde eine Schleife gesetzt, die die Kabel zusammenhielten. Am Ende konnte man den fertigen Kabelbaum noch oben abziehen (da ja die Nägel kopflos waren) und in das Gerät legen. Da alle Kabelenden bereits an der richtigen Stelle ankamen, konnte man sie sofort anlöten, ohne einen Blick in den Schaltplan werfen zu müssen. Mit dem Nagelbrett konnte man nun weitere identische Kabelbäume anfertigen.

Kassiervorrichtung

Eine mechanische Einrichtung, die im Münzfernsprecher den Verbindungsaufbau erst nach Münzeinwurf ermöglicht. Siehe auch Münzfernsprecher.

Klappenschrank

Siehe 'Fräulein vom Amt'.

Klemme

An eine Anschlussklemme kann man Kabel mit Hilfe einer Schraube anklemmen, d.h. anschließen. Schnüre haben üblicherweise an den Adern einen Kabelschuh, der eine Beschädigung der feinen Litze beim wiederholten Anklemmen verhindert.

Klinke

Fernmeldetypische Bezeichnung für einen Klinkenstecker -> Stecker. Siehe auch 'Fräulein vom Amt'.

Knackschutz

Siehe Gehörschutz.

Kohlemikrofon

Siehe Mikrofon.

Koordinatenschalter

Der Koordinatenschalter ist eine skandinavische Erfindung aus den 30er Jahren. Er ist ein mechanischer Wähler, der relativ verschleißfrei Verbindungen herstellen kann und löste aus diesem Grund in Ostdeutschland seit den 60er Jahren die deutlich wartungsaufwendigeren Hebdrehwähler ab. Ein weiterer Vorteil des Koordinatenschalters ist, dass er nach dem Erstellen einer Verbindung wieder freigegeben wird und eine weitere Verbindung erstellen kann. Ein Wähler hingegen muss an seiner Schaltposition verbleiben und ist somit für die Dauer der aktuellen Verbindung nicht weiter nutzbar.

Kurbelinduktor

Ein Kurbelinduktor ist eine Art Telefon-Dynamo, der beim Drehen an einer Kurbel eine Wechselspannung erzeugt. Siehe auch OB-Apparat.

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L

Leitung

Unter einer Leitung versteht man jeweils eine a- und eine b-Ader. Man nennt dies auch Doppelader. Die Zusammenfassung mehrerer Leitungen in einem Kabel nennt man dann einfach nur Kabel. Ein Kabel mit 100 Adern hat also 50 Leitungen / Doppeladern. Man sagt auch, es ist eine 50 DA-Leitung. Ein Verteiler mit 100 Klemmstellen / Lötstellen heißt ebenso 50 DA.

Leitungswähler

Der Leitungswähler ist im Hebdrehwähleramt der letzte Hebdrehwähler, der jeweils zwei gewählte Ziffern auswertet und zum gewünschten Teilnehmer verbindet. Siehe auch Gruppenwähler und Drehwähler.

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M

Mikrofon / Mikrofonkapsel

Das Mikrofon ist in den meisten deutschen Fernsprechern bis in die 70er Jahre hinein eine auswechselbare Kapsel gewesen - wie die Hörkapsel auch. Die Baumaße und elektrischen Eigenschaften waren genormt, wodurch alle Kapseln gegenseitig austauschbar waren. Die meisten Mikrofone waren so genannte Kohlemikrofone. Im Inneren befand sich ein Granulat aus Kohlekörnern, welche von der Membran je nach Schalldruck (Schallwellen der Sprache) mehr oder weniger zusammengedrückt wurden. Dadurch änderte sich die Leitfähigkeit der Kohle, was zu Stromänderungen führte. Dieser dabei entstehende Sprechwechselstrom entsprach den Schallwellen des Sprechers - die Sprache war so in elektrische Signale gewandelt worden.
Die Kohlekörner unterliegen einem Verschleiß. Je älter die Mikrofonkapsel war, desto leiser wurde sie und Störgeräusche wie Rauschen und Knistern nahmen zu. Meist hielt ein Kohlemikrofon nur etwa vier Jahre. Aus diesem Grund wird Kohlemikrofonen meist deren Baujahr aufgestempelt. In Ostdeutschland konstruierte man in den 80er Jahren elektronische Mikrofonkapseln, welche keinem Verschleiß unterlagen und hervorragende elektroakustische Eigenschaften aufwiesen. Ein Piezoelement wandelte den Schall in eine Sprechwechselspannung und ein elektronischer Verstärker - gespeist aus dem geringen Speisestrom des Mikrofons von unter 50 mA - verstärkte das Signal. Mit derartigen Piezo-Mikrofonkapseln ausgestattet, hat selbst ein 80 Jahre altes Telefon die Sprachqualität heutiger Apparate.

Mithördämpfung

Unter der Mithördämpfung (Rückhördämpfung) versteht man ein Schaltungsdetail im Telefon, welches verhindert, dass man seine eigene Stimme im Hörer hört. Eine Beschreibung der Funktionsweise finden Sie auf einer Extraseite.

Motordrehwähler

Siehe Edelmetall-Motordrehwähler.

Münzfernsprecher

Wie der Name schon sagt, kassiert dieser Fernsprecher Münzen, damit man mit Ihm telefonieren kann. Neben den großen soliden Wand-Münzfernsprechern in Telefonzellen gab es auch Tischapparate wie den Tischmünzer 33 oder 55, die meist in Kneipen anzutreffen waren. Als die Post Ende der 80er Jahre den Zeittakt auch für Ortsgespräche einführte, wurden diese Geräte nutzlos, denn der einmalige Einwurf von zwei 10 Pfennigstücken deckte nicht mehr die Kosten eines längeren Gespräches. Eine zeitabhängige Kassierung beherrschten diese Geräte, wie übrigens auch Ortsmünzer, nicht. Theoretisch benutzen könnte man sie auch noch heute - trotz Euroeinführung. Das 5 Centstück ist nahezu genauso groß wie alle 10 Pfennigstücke vorher. Alle, seit den 30er Jahren - egal ob mit Hakenkreuz, Bundesadler oder Hammer und Sichel drauf, sie alle waren gleich groß.

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N

Nagelbrett

Siehe Kabelbaum.

Nahverkehrsamt

Eine Vermittlungsstelle, über die Ortgespräche vermittelt werden. Auch Ortsvermittlungsstelle genannt. Siehe auch Amt.

Nebenstelle

Ein Fernsprechanschluss, der nicht direkt mit dem öffentlichen Fernsprechnetz verbunden ist. Viele private Firmen haben eigene Nebenstellenanlagen, deren Teilnehmer aber oft durch die Wahl der Ziffer 'Null' ins öffentliche Fernsprechnetz gelangen können. Siehe auch Erdtaste.

Nummernschalter

Der Nummernschalter wird volkstümlich meist als Wählscheibe bezeichnet. Äußerlich sichtbar ist nur die Fingerlochscheibe und die darunter befindliche Grundplatte mit Ziffernscheibe. Der Nummernschalter hat die Aufgabe, entsprechend der gewählten Ziffern Stromimpulse für das Amt zu erzeugen. Bei Wahl einer 'Eins' wird ein kurzer Impuls erzeugt, bei Wahl der 'Null' werden 10 kurze Impulse erzeugt (denn null Impulse würden ja nicht verstanden werden). Seit den 70er Jahren wurde der Nummernschalter sukzessiv durch den Tastwahlblock ersetzt. Eine ausführliche Erklärung der Funktion und Bauweise des Nummernschalters finden Sie auf einer Extraseite.

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O

OB-Apparat

OB bedeutet 'Ortsbatterie'. Im Gegensatz zu den ZB-Apparaten wurde hier die Stromversorgung nicht vom Amt übernommen. Zu jedem OB-Apparat gehörte eine Batterie (Luft-/Sauerstoffzelle). OB-Apparate hatten einen Kurbelinduktor, mit dem sie eine Rufwechselspannung erzeugen konnten, die entweder ein anderes Telefon läuten oder im Amt eine Klappe vom Klappenschrank fallen ließ. Mit der Einführung von Selbstwählämtern (siehe Stangenwähler) wurden OB-Apparate im öffentlichen Fernsprechnetz nicht mehr verwendet. Lediglich die Reichsbahn / Bundesbahn verwendete diese noch als Streckenfernsprecher (zumeist den Typ OB33).

Ortsmünzfernsprecher / Ortsmünzer

Ein Münzfernsprecher, der nur Ortsgespräche ermöglichte. Ferngespräche wurden mechanisch durch einen aufwendigen Sperrnummernschalter verhindert. Ein Telefonat kostete unabhängig von dessen Dauer 20 Pfennig. Siehe auch Münzfernsprecher.

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P

Prüfschrank

Prüfschränke sind große Wandapparate mit zusätzlichen Messinstrumenten. Mit ihrer Hilfe kann man Endgeräte (Telefone) und Leitungen überprüfen. Sie befinden sich meist mit in Fernmeldeämtern.

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Q

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R

Reichspost

Nachfolger der Reichs-Telegraphenverwaltung (RTV). Staatliche deutsche Fernmeldebehörde, die nach dem 2. Weltkrieg in Deutsche Post (Ost) und Bundespost (West) umbenannt wurde. Neben dem Betrieb von Fernmeldeeinrichtungen wie Telegraphen- und Fernsprechnetzen (graue Post) hatte die Reichspost auch hoheitliche Aufgaben bei der Sendetechnik in Rundfunk und Fernsehen (blaue Post). Die "gelbe Post" war für Brief und Paketzustellung zuständig. Diese Aufgabenverteilung wurde auch nach dem Krieg in Ost- und Westdeutschland so beibehalten. Ich war beispielsweise 1989 Tontechniker im Funkhaus Berlin-Nalepastraße - aber Angestellter der Post. Die gesamte Sende- und Studiotechnik bei Rundfunk und Fernsehen gehörte der Post - und nicht den Sendern. Heute betreibt die Telekom die meisten Sendeanlagen. Der Fernsehturm in Berlin z.B. gehört der Telekom - und nicht der Stadt Berlin.

Reichs-Telegraphenverwaltung (RTV)

Siehe Reichspost.

Reihenanlage

Eine Reihenanlage ist eine Kleinvermittlungsanlage, bei der mehrere Nebenapparate und ein Hauptapparat zu einer Anlage zusammen geschaltet waren. Die kleinere Variante war der Zwischenstellenumschalter.

Rückhördämpfung

Siehe Mithördämpfung.

Rufsignalmaschine

Die Rufsignalmaschine (RSM) hatte in den mechanischen Ämtern der Systeme 22, 27, 50 und 55 die Aufgabe, Töne (ca. 425 Hz) zur Zeichengebung (Besetzt, Gassenbesetzt, Freizeichen) und einen Takt für die Klingelintervalle zu erzeugen. Die RSM ist ein Elektromotor, der mit Hilfe eines Fliehkraftreglers mit konstanter Drehzahl läuft und über diverse Wicklungen und Kontakte einer Nockenwelle die Steuerung der Signale erledigte. Die Takte der Töne wurden nicht für alle Teilnehmer gleichzeitig, sondern nacheinander gleichmäßig für die einzelnen Teilnehmer erzeugt, damit die RSM nicht ungleichmäßig belastet wurde (unrund läuft) und der Ton nicht jaulte. Jede Vermittlungsstelle hatte mindestens zwei RSM, damit bei einem Ausfall nicht die gesamte Vermittlungsstelle lahmgelegt wurde.

Rufwechselspannung

Die Rufwechselspannung wird im Fernmeldeamt von der Rufsignalmaschine erzeugt, bei OB-Apparaten vom Kurbelinduktor. Eine Spannung von etwa 60 Volt bei 25 Hz lässt den Wecker des angerufenen Teilnehmers klingeln. Hat man als Fernmeldemonteur das Pech und berührt gerade in diesem Moment an einem Verteiler die Adern, bekommt man einen recht unangenehmen Stromschlag. Das ist zwar nicht wirklich gefährlich - aber vor Schreck sind schon einige Kollegen von der Leiter gefallen. ;-)

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S

Schauzeichen

Schauzeichen sind kleine runde Anzeigeinstrumente, die z.B. in Nebenstellen-Apparaten anzeigen, ob die Leitung frei ist. Ein kleines Flügelrad verändert dabei seine Lage und zeigt sich in einer anderen Farbe. Ein Schauzeichen arbeitet rein mechanisch.

Schleife

Die Schleife ist der Stromkreis, der beim Abheben des Hörers geschlossen wird. Siehe auch Speisung.

Schnur

Siehe Handapparateanschlussschnur.

Selbstwählamt

Siehe Hebdrehwähler.

Sprechhörer

Siehe Handapparat.

Sprechmuschel

Siehe Mikrofon.

Sprechwechselspannung

Die Sprechwechselspannung wird vom Mirkofon erzeugt. Sie bildet elektrisch die Wellenform der Schallwelle nach und überträgt somit die Information. Im Hörer wird die Sprechwechselspannung wieder in Schall gewandelt - man kann den Teilnehmen am anderen Ende der Leitung hören. Siehe auch Mikrofon.

Speisung

Unter Speisung versteht man die Stromversorgung der Endgeräte (ZB-Telefone) vom Amt aus. Die Speisung erfolgt über einen 1,2 kOhm Widerstand mit meist 60 Volt. Diese 60 Volt (bei digitalen Ämtern auch 48 Volt) liegen dauerhaft am Telefon an. Wird der Hörer abgehoben, so bricht die Spannung auf etwa 12 Volt zusammen. Es fließt ein Speisestrom von < 50 mA, der nur beim Wählen von Ziffern impulsartig unterbrochen wird.

Stangenwähler

Mit Stangenwählern (nach dem Patent von Almon B. Strowger - daher auch Strowger-Wähler genannt) wurden ab 1908 die ersten Selbstwählämter der Reichstelegraphen-Verwaltung (RTV) aufgebaut. Das erste derartige Amt stand in Hildesheim.
Ohne dass ein 'Fräulein vom Amt' vermitteln musste, konnte nun der Fernsprechteilnehmer seinen Gesprächspartner mit Hilfe eines mechanischen Nummernschalters selbst anwählen. Seit den zwanziger Jahren wurden Stangenwähler durch modernere Hebdrehwähler ersetzt, die wesentlich kleiner und wartungsfreundlicher waren. Die letzten Stangenwähler arbeiteten bis 1990 in vereinzelten ländlichen Vermittlungsstellen in Ostdeutschland. Siehe auch Hebdrehwähler.

Stöpsel

Andere Bezeichnung für einen Klinkenstecker. Siehe auch 'Fräulein vom Amt'.

Strowgerwähler

Siehe Stangenwähler.

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T

TAE-Dose

TAE ist die Abkürzung für "Telekommunikations-Anschalte-Einrichtung". Dies bedeutet, dass bis zur Dose die Technik dem Fernmeldeunternehmen gehört - danach beginnt der Einflussbereich des Kunden. Vor der Liberalisierung des Fernmeldewesens Ende der 80er Jahre gehörte auch der Telefonapparat der Post - er war das letzte Teil der Fernmeldeeinrichtung. Daher auch der Begriff Fernsprechendgerät.

Tastwahlblock

Die Wahl von Ziffern per Tastatur verbreitete sich in Deutschland langsam seit Mitte der 70er Jahre. Erst der Fortschritt der Mikroelektronik ermöglichte eine kostengünstige Herstellung. Der Tastwahlblock ersetzte den mechanischen Nummernschalter. Im Gegensatz zu ihm konnte der Tastwahlblock neben der klassischen Impulswahl (IWV) auch Tonwahl (MFV). Bei manchen Geräten konnte man Nummernschalter und Tastwahlblock gegenseitig auswechseln (Fernmeldewerk Nordhausen: Alpha Ferro). Doch es setzte sich der feste Einbau einer Tastatur ins Gehäuse durch. Heute wird (vom W48 abgesehen) kein Telefon mehr produziert, welches noch einen mechanischen Nummernschalter hat. Nicht zuletzt aus Komfortgründen, denn ein Nummernschalter ermöglicht keine Wahlwiederholung.

Telekom

Deutsche Telekom AG. Privatisierte Nachfolgerin der staatlichen Postbehörden in Ost- und Westdeutschland. Neben Fernmeldeanlagen betriebt sie - historisch bedingt - auch weiterhin Sendeanlagen. Der Berliner Fernsehturm, mit ca. 370 Metern der höchste Turm Mitteleuropas, gehört z.B. der Telekom und nicht dem Land Berlin, wie viele denken. Siehe auch Reichspost.

Tischapparat

Wie der Name schon sagt: Ein Telefon, welches auf dem Tisch steht. Die meisten Fernsprecher seit 1919 gab es jeweils in einer Wand- und Tischausführung. Einzig der W49 (TiWa) konnte durch einen kleinen Umbau sowohl als Wand-, als auch als Tischapparat verwendet werden. Dies geschah durch Verdrehen zweier Gehäuseteile, die die Gabel und den Nummernschalter so in die erforderliche Position brachten.

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U

Übertrager

Der Übertrager ist ein kleiner Trafo im Telefon, welcher den Hörer galvanisch trennt und ein Mithören der eigenen Sprache im Hörer unterdrückt. Eine ausführliche Erklärung der Funktion und Bauweise des Übertragers finden Sie auf einer Extraseite.

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V

Vermittlung

Siehe Amt.

Vorwähler

Siehe Drehwähler.

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W

W2-Kontakt

Über diesen Kontakt kann an ein Telefon ein zusätzlicher Wecker angeschlossen werden. Siehe auch Zweitwecker und a-Ader.

Wandapparat

Siehe Tischapparat.

Wechselsprechen

Siehe Gegensprechen.

Wecker

Der Wecker wird volkstümlich auch Klingel genannt. Diese Bezeichnung ist auch logischer, denn ein Telefon weckt ja eher selten - es klingelt. Aber wer weiß, welche Funktion solch ein Fernsprecher in den Amtsstuben vor über 100 Jahren so alles hatte *lach*! Da wurden sicher viele Beamte geweckt...
Es gibt eigentlich nur zwei unterschiedliche Arten von Weckern in deutschen Fernsprechern. Einen mit zwei Spulen, der von 1907 bis ca. 1960 unverändert gebaut wurde und in fast allen Telefontypen Verwendung fand, und einen Einspulenwecker, der im W38 / W48 teilweise seit etwa 1950 Verwendung fand. Eine ausführliche Erklärung der Funktion und Bauweise des Weckers finden Sie auf einer Extraseite.

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ZB-Apparat

Im Gegensatz zum OB-Apparat benötigt ein ZB-Apparat (Zentralbatterie) keine eigene Stromversorgung. Praktisch alle Telefone, mit denen man selbst Nummern wählen kann, sind ZB-Apparate. Siehe auch OB-Apparat und Speisung.

Zweitwecker

Ein zusätzlicher Wecker, die über den W2-Kontakt mit dem Telefon verbunden ist. Dieser Zweitwecker wurde meist fest an einer Wand installiert. Es gibt auch neuere Ausführungen, die bei einem Anruf ein Blitzlicht aktivieren (für Taube).

Zwischenstellenumschalter

Eine einfache Form einer Nebenstellenanlage. Der Zwischenstellenumschalter stand beispielsweise bei der Sekretärin, der Nebenapparat beim Chef. Die Sekretärin konnte alle Anrufe entgegennehmen, an den Chef nach Rückfrage weiterreichen und neue Verbindungen für ihn aufbauen.

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Copyright: Matthias Maetsch, Berlin